Xylotypie


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Sind das Photos oder Zeichnungen? Diese Frage wird den Bildern häufig gestellt und tatsächlich ergibt sich bei vielen der Eindruck, hier wäre Tinte und nicht Licht geflossen.

Und das macht ja auch den Reiz aus und jedes Bild zu einer einzigartigen Überaschung. Bis vor ein paar Jahren habe ich noch Papierabzüge gemacht, aber hier ging es meist um den Technisch perfekten Abzug. Das wurde auf Dauer ein wenig öde und wie froh war ich irgendwann von Silberemulsionen zu hören und dem Zufall die Tür zur Dunkelkammer öffnen zu können. Es hat zwar eine Weile gedauert bis man überhaupt etwas erkennen konnte, die Bilder beständig waren und kleinere und größere Probleme beseitigt waren, hat sich aber gelohnt.

Meine Bilder entwickle ich heute in einem kleinen Labor in Berlin- Neukölln. Dazu beschichte ich Holzplatten- Pappel, Birke oder Ahorn- mit lichtempfindlichen Chemikalien und belichte dann das Negativ direkt auf die Oberfläche. Die Ergebnisse sind sehr unterschiedlich, manchmal sehr kontrastreich und manchmal nur in Grautönen gehalten, manchmal mit einem Astloch im Weg oder ein wenig verbliebenen Entwickler im Holz. All diese Faktoren machen jedes Bild zu einem Unikat und das Entwickeln selbst immer wieder zu einer Reise ins Ungewisse. Und eine weitere spannende Eigenart der Bilder: Erst im Laufe der Zeit erhalten sie durch Lichteinstrahlung ihren letzten Schliff, d.h. die Kontraste werden schärfer und das Holz gefälliger.